praktische Tipps

[ Haltung | Pflege | Fütterung ]

 

Haltung 

Das Lager ihres Welpen sollte an einer zugfreien, in den Wintermonaten leicht beheizten Stelle Ihres Hauses bzw. Ihrer Wohnung sein, wo er sich sicher fühlen und ungestört schlafen kann. Obwohl Ihr Hund ein dichtes Fell hat, sollte sein Lager mit einer Decke ausgestattet sein. Sie beugen damit Gelenk- oder evtl. Nierenproblemen vor. Den größten Teil des Tages möchte Ihr Hund im Freien verbringen. Dort sollte ihm eine Schutzhütte o. ä. zur Verfügung stehen, wo er sich zum Schlafen oder zum Schutz vor schlechtem Wetter zurückziehen kann. Für jede Abwechslung und Zuwendung ist er dankbar. Denken Sie daran, Sie haben sich einen Hütehund zugelegt, der seine Herde, so groß oder klein sie auch sein mag, braucht. Der Familienkontakt sollte also gewollt und gesichert sein.
Ihr Bobtail ist noch ein Hundebaby. Wie alle Baby's braucht er noch mehrere Stunden Schlaf am Tag, besonders nach den Mahlzeiten. Nach dem Fressen wird er meist das Bedürfnis haben, Wasser zu lassen oder sich zu lösen. Die Möglichkeit sollte ihm eingeräumt werden, damit er die Chance hat, sein Lager sauber zu halten. Alle Hunde haben das instinktmäßige Bedürfnis, ihr Lager nicht zu verschmutzen! Wenn er seine Geschäfte erledigt hat, wird er sich gern ausruhen oder auch schlafen. Dann können sie ihm einen Zwieback, einen Kaustick, eine Möhre, ein Stück hartes Brot oder Brötchen, später auch einen Kau- oder Kalbsknochen auf sein Lager geben. Er wird daran knabbern, bis er eingeschlafen ist. Die Schlafpausen werden mit dem Heranwachsen des Welpen kürzer. Das sollten Sie beachten. Denn nach dem Schlafen hat er wieder den Drang, Wasser zu lassen und sich zu lösen. Er sollte also ganz schnell ins Freie können. Gelingt es Ihnen, diese Zeiten abzupassen, so erreichen Sie schnellstmöglich Stubenreinheit.
Sollte Ihr Welpe bei kühler Witterung naß werden, so trocknen Sie ihn unbedingt mit einem Tuch gründlich ab. Sein Fell ist noch nicht soweit ausgeprägt, daß es fast wasserdicht ist. Er könnte sich erkälten, eine Infektion zuziehen. Also kräftig abrubbeln. Sie werden merken, diese Aktion ist nicht nur nützlich, sondern macht auch unheimlich Spaß. Das Abrubbeln und Füßereinigen, wenn man bei schlechtem Wetter ins Haus kommt, kennt er schon aus der Kinderstube. Die frühzeitige Gewöhnung an diese Prozedur werden Sie für das Reinigen Ihres bald großen Bobtails sicher schätzen.
Er sollte nicht lange Zeit auf kaltem Zement- oder Steinboden liegen. Ein Liegebrett aus Holz wird er gern annehmen. Das ist besser für Gelenke und Nieren. Ihr Bobtail wird ein mittelgroßer Hund, der dadurch besonders im ersten Lebensjahr sehr schnell wächst. Das hat zur Folge, daß sowohl Knochen als auch Gelenke in einem noch recht flexiblen Zustand sind, der sie auch anfällig macht. Sie sollten deshalb im ersten Jahr das Treppensteigen und Hochspringen auf die Hinterläufe (Stehen) vermeiden. So können Sie einer HD* -Gefährdung vorbeugen.
back to top

Pflege

Auch wenn das Fell Ihres Welpen noch recht kurz und pflegeleicht ist, so sollten Sie ihn trotzdem frühzeitig und konsequent an das für den Bobtail so wichtige Bürsten gewöhnen. Ein gepflegter Bobtail ist nicht nur schön, sondern ist im Winter gegen Kälte und im Sommer gegen gefährliche Sonnenstrahlung geschützt. Das Bürsten sollte in der Gewöhnungsphase mindestens zweimal wöchentlich auf einem rutschfesten Tisch erfolgen. Sie werden merken, es wird bald zu einem liebgewordenen Ritual, was der Bobtail als zusätzliche Streicheleinheit und Frauchen oder Herrchen als beruhigende Tätigkeit empfinden können. Das regelmäßige Bürsten führt nicht nur zu einem schönaussehenden Bobtail, sondern ist auch dringend notwendig, um den im Fell sitzenden Schmutz und Staub auszubürsten, evtl. vorhandene Schuppen zu entfernen, die Haut zu belüften und zu durchbluten. Sie werden feststellen, daß das Fell Ihres Bobtail nach dem Bürsten glänzt. Außerdem vermeidet regelmäßige Fellpflege den oft unangenehm empfundenen typischen Hundegeruch. Der tritt nur noch dann auf, wenn ihr Hund naß geworden ist. Bitte bürsten Sie Ihren Bobtail vorrangig. Der Kamm sollte nur zum Öffnen von Verfilzungen dienen. Kommt der Kamm hauptsächlich zum Einsatz, wird die Unterwolle zu stark ausgedünnt und das lange Deckhaar bricht. Planen Sie für die Pflege Ihres Lieblings wöchentlich ca. 1 ½ bis 2 Stunden ein.
Der Bobtail sollte nicht gebadet werden. Damit wird die natürliche Fettschicht der Haare entfernt und die feine Unterwolle würde unnötig verfilzen. Besser ist, den angeschmutzten Bobtail abzurubbeln und trocknen zu lassen. Anschließend ausbürsten und er ist wieder schön. Das Fell hat bis zu einem gewissen Grade selbstreinigende Eigenschaften. Sollte er 'mal ein Schlammbad genommen haben, so ist Abduschen mit klarem Wasser empfehlenswert. Meist genügt aber das Waschen der Pfoten im Eimer (klares Wasser - keine Zusatzstoffe!). Sollte er geduscht werden müssen, dann hinterher unbedingt gut abtrocknen und möglichst trockenfönen. Der Fang, die Behaarung um den After und der Genitalien bedarf ständiger Kontrolle und häufiger Reinigung. Um den After empfiehlt es sich, ca. 1-2 cm Fell zu entfernen, damit kein Kot hängenbleibt und verhärtet.
Die Haare zwischen Fußballen und Zehen sollten gekürzt werden, damit sie nicht mit Schmutz verklumpen, was zum Wundlaufen führen würde. Fußpflege ist wichtig, Ihr Hund kann nicht die Schuhe wechseln! Deshalb kontrollieren sie zumindest bei jeder Fellpflege oder auch nach langen Spaziergängen die Füße. Sie werden z. T. rauh und rissig. Melkfett (Drogerie) schafft hier Abhilfe. Im Winter können sich zwischen den Zehen und dem Ballen Eisklumpen bilden, die beim Laufen behindern. Kurz gehaltene Behaarung zwischen Zehen und Ballen vermeiden dies weitgehend, aber nicht ganz. Das Eis kann in einem Eimer mit lauwarmem Wasser schnell abgetaut werden. Anschließend die Füße schön trockenrubbeln und Ihrem Bobtail geht es wieder bestens. Besonders belastend für die Hundefüße ist das im Winter häufig eingesetzte Tausalz. Es zerfrißt dem Hund die empfindliche Haut an den Füßen. Vermeiden Sie also möglichst Straßen und Wege, wo Lauge oder Tausalz eingesetzt wurden. Nicht immer ist das machbar. Dann hilft wieder ein Eimer mit lauwarmem Wasser, um die Überreste von Salz und Lauge abzuspühlen. Nach dem Abtrocknen etwas Melkfett auftragen und es entstehen keine Schäden.
Bei jeder Fellpflege sollten Sie auch die Ohren kontrollieren. Schlappohren werden nicht sonderlich gut belüftet. Deshalb stets auf Verschmutzung und gleichzeitig auf Haarwuchs im Ohr und Gehörgang kontrollieren. Starke Verschmutzungen bilden eine hervorragende Basis für Entzündungen und Milbenbefall. Die Reinigung erfolgt keinesfalls mit spitzen oder langen Gegenständen. Ein Zellstofftuch oder ein leicht feuchter Lappen reichen aus! In den Gehörgang wachsende Haare können ebenfalls Entzündungen hervorrufen. Zupfen Sie diese Haare bitte regelmäßig aus. Dieses Auszupfen sollte mit den Fingern (Daumen und Zeigefinger) erfolgen. Entfernen Sie den "Schlaf" unter den Augen Ihres Hundes, sonst entstehen zunehmend rötlich gefärbte Streifen unter den Augen.
In der Zecken- und Flohsaison (etwa von April bis Ende Oktober) empfiehlt sich ein Zecken- und Flohhalsband. Dieses bitte locker um den Hals des Hundes befestigen, damit das Fell keinen Schaden nimmt. Trotzdem Fang, Gesicht und Ohren Ihres Bobtails regelmäßig auf Zeckenbefall prüfen. Sollte sich eine Zecke festgebissen haben, dann entfernen Sie diese mit einer handelsüblichen Zeckenzange.
back to top

Fütterung

Das Fertigfutterangebot erleichtert die Fütterung Ihres Hundes erheblich. Trotzdem gibt es einiges zu beachten. Bis zum vierten Lebensmonat erhält Ihr Welpe vier Mahlzeiten am Tag, die möglichst immer zur gleichen Zeit gereicht werden müssen. Er darf nicht überfüttert, muß aber ausreichend ernährt werden. In seinem Napf sollte nichts übrig bleiben - lieber geben Sie noch etwas Nachschlag. Futterreste sind wegzuräumen. Bitte geben Sie vorläufig sein gewohntes Futter (wir geben A3 von der Firma Royal Canin) weiter. Futterumstellungen belasten das noch in der Entwicklung befindliche Verdauungssystem erheblich und können zu Verdauungsstörungen führen.
Früh und abends sind die Hauptmahlzeiten. Mittags und nachmittags sind Zwischenmahlzeiten.
07.00 Uhr: Die für Ihren Welpen erforderliche Menge (siehe Futtertabelle auf dem Futtersack) mit heißem Wasser einweichen. 1 Eßlöffel Naßfutter (z. B. Loyal) untermischen und wenn es nicht mehr heiß ist, füttern.
12.00 Uhr: Ca. einen halben Becher Magerquark und etwas Fruchtjoghurt mit warmer Milch cremig rühren. Als Sättigungsbeilage kann etwas Weißbrot mit eingebrockt werden.
16.00 Uhr: Toastbrotscheiben mit etwas Margarine und Kalbsleberwurst bestrichen, in Würfel schneiden alternativ: z. B. Haferflockenbrei, der zu gleichen Teilen mit Wasser und Milch zubereitet wird; eine Prise Salz und ein Eßlöffel lassen den Brei schmackhaft werden. Möhrensaft beigefügt fördert die Pigmentbildung.
20.00 Uhr: Die für Ihren Welpen erforderliche Menge (siehe Futtertabelle auf dem Futtersack) mit heißem Wasser einweichen. 1 Eßlöffel Naßfutter (z. B. Loyal) untermischen und wenn es nicht mehr heiß ist, füttern. Die Quark- oder die Breimahlzeit sollten 1-2 mal pro Woche genutzt werden, um Kalk-Hefe-Pulver (für Knochen- und Fellentwicklung) zu verabreichen (ca. 1 TL).
Dieses Fütterungsschema ist bis zur Vollendung des vierten Lebensmonates beizubehalten und wird dann in drei Mahlzeiten mit größerer Menge bis zum sechsten Lebensmonat fortgesetzt. Nach Vollendung des sechsten Monats wird auf zwei Mahlzeiten (früh und abends) umgestellt.
Das Hauptfutter ist und bleibt das Trockenfutter (nicht wechseln!) mit etwas Naßfutter (kann gewechselt werden - ganz nach Geschmack) gemischt. Ist das zweite Gebiß vollständig ausgebildet, muß das Trockenfutter auch nicht mehr eingeweicht werden. Mag Ihr Hund das eingeweichte Futter nicht mehr so recht annehmen, so geben sie es trocken.
Wenn Sie den ersten 20 kg-Sack Welpenfutter (z.B. "A3" von Royal Canin) verfüttert haben, so stellen sie um auf ein Futter zur Aufzucht Großer Rassen (z.B. " AGR" von Royal Canin). Die Futtermenge entnehmen Sie immer der Tabelle auf dem Futtersack.
Mit erreichtem ersten Lebensjahr können Sie auf eine Mahlzeit (abends!) umstellen. Bitte stellen Sie Ihrem Hund außer dem Futter auch ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung. Bis zum sechsten Monat kann einmal am Tag dem bereitgestellten Wasser (nicht ganz kalt) etwas Milch beigefügt werden. Das wird sehr gern angenommen. Bei Anzeichen von Durchfall jedoch sofort die Milchgaben einstellen. Den Kalziumbedarf deckt Ihr Hund aus dem Hauptfutter, dem Quark und den zusätzlichen Kalkgaben. Ab dem sechsten Monat sollte keine Milch mehr gefüttert werden. Es muß jedoch stets frisches Wasser bereitgestellt werden.
Bitte verwöhnen Sie Ihren Liebling im Welpenalter nicht mit Leckerli. Die vier, später drei und zwei Mahlzeiten sind völlig ausreichend. Als Erziehungshilfe sind Leckerli natürlich nützlich. Gern genommen werden vorerst Zwieback, Eierbiskuits und Stückchen von halbfesten Kaustreifen. Wenn später das zweite Gebiß voll ausgeprägt ist, bevorzugt Ihr Hund festere Leckerli. Das Angebot ist groß, die Geschmäcker verschieden.
Für die Pflege des Gebisses, die beim endgültigen Gebiß an Bedeutung gewinnt, sind regelmäßige Kontrollen auf evtl. vorhandenen Zahnstein ratsam. Um diesen zu verhindern bzw. einzuschränken, sollten Sie Ihrem Bobtail Kauknochen aus getrockneter Büffelhaut, Kaustäbchen aus Büffelhaut, getrocknete Ochsenziemer oder Schweineohren anbieten. Das Knabbern und Kauen wirkt beim Hund wie Zähneputzen. Ein richtiger Kalbsknochen oder Rinderknochen führt zwar zu "Mundgeruch", ist aber derabsolute Hit für Ihren Hund. Keinesfalls Geflügelknochen (Röhrenknochen) füttern, die splittern und können zu bösen Verletzungen führen.

back to top